Tödliche Traurigkeit - Die Sehnsucht aus dem Leben zu scheiden

Weltweit nahmen sich nach dem Welt-Suizid-Report der Weltgesundheitsorganisation  2012 etwa 804.000 Menschen das Leben. Dies entspricht 11,4 pro 100.000 Menschen. In Deutschland versterben jährlich circa 10.000 Menschen durch Suizid. Das sind mehr Menschen, als im Verkehr, durch Drogen und durch Aids zu Tode kommen. Immer dann wenn ein Prominenter, wie etwa der Torwart Robert Enke oder der US-amerikanische Rock-Sänger Chester Bennington, sich das Leben nimmt, wird in den Medien ausführlich über das Thema Selbsttötung oder Suizid gesprochen. Fast wirkt es so, als würde es sich dabei um Einzelfälle handeln. Dem ist jedoch nicht so.

Suizidgedanken und - impulse sind ein sehr häufiges Symptom bei Depressionen und machen diese unsichtbare Krankheit oft zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung. Menschen mit Depressionen erleben nicht nur großes Leid, sondern haben durch die Erkrankung auch jegliche Hoffnung verloren. Ein unerträglicher Zustand der selbst den letzten Funken Glauben schwinden lässt, dass sich der Zustand je wieder bessert beziehungsweise einem geholfen werden kann. In dieser Zeit kann der Wunsch entstehen, nicht mehr Leben zu wollen.

 

Tödliche Traurigkeit - Die Sehnsucht aus dem Leben zu scheiden

Aus Sicht der Medizin sind Suizide und Suizidversuche in vielen Fällen ein Symptom einer behandlungsbedürftigen psychischen Störung wie einer Depression, bipolaren Störung, Schizophrenie, starker Schmerzen oder anderer schwerer Leiden. Einigkeit besteht in der Suizidforschung, dass durch frühzeitige medikamentöse Behandlung und professionelle therapeutische Hilfe einem Menschen zwar geholfen, er aber letztlich nicht mit Sicherheit von einer Selbsttötung abgehalten werden kann.

In der heutigen Zeit schweigt man bewusst zu diesen Themen, denn noch immer ist die Entscheidung eines Menschen, aus dem Leben gehen zu wollen, in unserer Gesellschaft nicht respektiert. Verschweigen, Wegsehen, Alleinlassen! Ein trauriger Umgang mit einem Thema, dass eigentlich so viel Stärke und Rückhalt braucht.

Etwa alle 53 Minuten nimmt sich in Deutschland ein Mensch das Leben. Etwa alle 4 Minuten versucht es jemand.

Sterben wollen ist ein großes Tabu. Wer sterben will bleibt damit allein. Diese Erfahrung musste auch ich lange Zeit machen, denn nichts schien größer als der Wunsch dem Leben ein Ende zu setzen. Immer wieder wuchsen die Fantasien in meinem Kopf, in denen ich meinen Freitod wählte und diesen bildlich vor mir sah. Gedanken über die Folgen habe ich mir währenddessen nie gemacht.

Wie durch ein Wunder sitze ich heute noch hier, vor meinem Laptop der leise Töne von sich gibt während ich diese Worte tippe. Mein Blick fällt stets in Richtung Boden, denn trotz aller Stärke die ich in jede meiner Sätze lege, schäme ich mich auch. Ich schäme mich für jeden einzelnen Gedanken der mich aus dem Leben riss. Dafür, dass ich meiner Mutter so viel Kummer bereiten wollte und sie alleine gelassen hätte. Ja, auch schäme ich mich dafür, dass ich diesen Schritt gewagt habe und ihn nicht vollkommen durchziehen konnte.

 

Sterben durch die eigene Hand - Suizid

Mittlerweile bin ich 27 Jahre jung und blicke auf viele schöne Momente zurück, die allesamt meinen Alltag geprägt haben. Zeitgleich blicke ich aber auch auf dunkle Schatten, in denen ich die Kontrolle über mich verloren habe und dem Leben ein Ende bereiten wollte. Zuletzt vor etwa 12 Wochen.

Völlig fremd und fern von meinem eigenen Ich saß ich zusammen gekauert auf dem Boden und nagte an meinem Arm. Die Tränen liefen über die Wangen und plumpsten lautlos auf die kalten Fliesen. In den Händen eine Vielzahl an Medikamenten, die mühsam aus dem Blister gedrückt wurden und in die zitternden Hände fielen. Immer wieder schluchzte ich und wischte mir die Rotze aus dem Gesicht..wippte aufgeregt vor und zurück und nahm meine Umgebung nicht mehr wahr.

Die letzten Minuten auf der Erde.

Meine letzten Sekunden im Kreise der Liebsten.

Der letzte Ausweg den ich sah.

Stille!

 

Suizidgefährdung ist keine Krankheit. Die Selbsttötung ist vielmehr eine Möglichkeit des Menschen und als Möglichkeit ist sie niemandem ganz fremd. Suizid ist ein menschenmöglicher Akt. Keiner von uns ist vor diesen Gedanken sicher. Ob daraus ein vollendeter Suizid wird, mag sogar eine Frage von Glück oder Unglück sein, rechtzeitig gefunden zu werden oder eine gerade nicht tödliche Dosis an Medikamenten geschluckt zu haben.

Suizidgedanken können nicht geheilt werden aber man kann lernen damit umzugehen. In den Kliniken lernt man stets sich selbst zu lieben und andere Wege zu nutzen als den Selbsttod. Zeitgleich baut man einen innerlich auf um schließlich gestärkt in die weite Welt entlassen zu werden.

Auch wenn die Gedanken noch immer präsent sind, mein Leben davon geprägt ist und ich Tage habe an denen ich nicht mehr Atmen möchte, bin ich doch froh noch Teil dieses Lebens zu sein. Denn erst jetzt haben meine Mitmenschen verstanden wie es ist mit dieser tödlichen Traurigkeit leben zu müssen.

Janine

 

Schweigen ist keine Lösung, lasst euch helfen! Sorgen kann man teilen: 0800 / 111 0 111

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20 comments

  • Natascha Reichert says:

    So wunderbar geschrieben und doch so furchtbar und traurig.
    Ich weiß so genau,wovon Du sprichst.
    Diese schreckliche Leere,dieser gräßliche schwarze Abgrund tief in mir drin.
    Die alles vernichtend scheinende Sinnlosigkeit von Allem,sie überrollte mich und riß mich mit sich fort.
    Ich bin auch dankbar,dass ich noch leben DARF,wie kurios und paradox,dass sich das Grundgefühl in mir drin so verändert hat.
    Trotzdem schleicht sich manchmal ein Gedanke an mich heran:was,wenn ich damals die eigentliche Wahrheit zu allem sah und es doch alles sinnlos ist???
    Wie grauenhaft wäre das!?
    Jetzt habe ich meinen Sohn,er hat mich gerettet ,ALLES verändert, einem Sinn gegeben.
    Für ihn lebe ich,DURCH ihn lebe ich und bin dankbar dafür und demütig.
    Tascha

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    • Calista says:

      Das ist schön, durch deinen Sohn hast du sowas wie einen Anker gefunden an dem du dich festhalten kannst :)

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  • Kerstin K. says:

    Guten Morgen,

    So wahr. Finde ich gut, dass du dieses Thema ansprichst.
    Ich leide unter Depressionen und hatte aber nie den Gedanken mich umbringen zu wollen, bis auf einmal, vor kurzem. Ich sollte Anti-Depressiva nehmen und auf einmal war da der Gedanke. Ich schmiss sie sofort weg. Denn eigentlich bin ich eher so, dass ich viel zu viel Angst vor dem Sterben habe und große Angst vor Krebs habe, da ich meine Eltern innerhalb von 4 Monaten daran verlor.
    Ich hatte richtig Angst hinterher... Nie wieder möchte ich diesen Gedanken haben.

    Ich wünsche Dir alles Gute <3
    Schön, dass du hier bist. <3

    Liebe Grüße
    Kerstin

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    • Calista says:

      Ja, Anti-Depressiva können am Anfang einer Behandlung den Wunsch nach dem Sterben krass verstärken beziehungsweise aufkommen lassen. Eine ekelhafte Nebenwirkung - kann das total nachvollziehen!

      Ich wünsche dir von Herzen alles Gute :)

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  • Ivonne says:

    Hoppla soviele ehrliche und für mich sehr traurige Worte. Für mich sind diese Gefühle komplett fremd und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich da so ehrlich und offen, wie du, darüber reden könnte. Chapeau . Die Zahlen von Deutschland finde ich sehr hoch. Ich hab mir noch nie darüber Gedanken gemacht, aber ich dachte es sind viel weniger Menschen, die an Suizid sterben. Eines von vielen Themen über die lieber geschwiegen wird.

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    • Calista says:

      Ich bin auch etwas erschrocken, dass die Suizidzahlen so viel mehr sind als die beispielsweise durch Verkehrsunfälle

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  • Ilse Schwerter says:

    Liebe Janine, darüber zu reden ist so wichtig. Bei einer lieben Kollegin haben wir Suizidgedanken vermutet und leider am Ende nicht ernst genommen. Hilfe von uns wollte sie nicht und hat uns Besserung durch die Medikamente vom Psychologen "vorgelebt". Nach vier Jahren sind wir immer noch sehr traurig und hilflos ihr nicht geholfen zu haben, aber unendlich dankbar, dass wir, jeder von uns seinen eigenen Abschiedsbrief haben. Ich glaube, wer wirklich sterben möchte wird es auch tun. Ich drück dich ganz fest aus der Ferne und wünsche dir von ganzem Herzen dein Leben zu lieben, auch wenn mal dicke fette Wolken am Himmel sind .

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    • Calista says:

      Das glaube ich dir. Danke für deine ehrlichen Worte und alles Liebe weiterhin

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      • Ilse Schwerter says:
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  • Nancy says:

    Bei solchen dunklen Gedanken sollte man professionelle Hilfe (Psychater) ernsthaft in Erwägung ziehen, die Zahlen sagen ja, dass es sonst tödlich ausgehen kann. Leider wird die Sozialberatung auch an Hochschulen kaum genutzt, obwohl sie für Studenten kostenlos ist. Depressionen sind immer noch ein Randthema, schade.
    LG

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    • Calista says:

      Definitiv, aber ein Psychiater kann leider nicht wirklich helfen. Vollgepumpt mit Medikamenten mag vielleicht der Moment angenehm sein, aber die Gedanken schwinden dennoch nicht :)

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  • Sam says:

    Ich bin den Tränen nahe. Es ist nur leicht über so etwas zu reden oder zu sprechen. Daher danke ich dir von Herzen dass du es gemacht hast.

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    • Calista says:

      Oh Gott du musst keineswegs den Tränen nahe sein. Ich weis das Thema ist sehr anspruchsvoll und vor allem schwer :)

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  • Sissi S. says:

    Sehr gut, dass du über dieses so ernsthafte Thema offen sprichst, ein großer Schritt, der dir sicher alles andere als leicht fällt. Ich finde es sehr bedeutsam die Menschheit aufzuklären über ein eigentlich sehr präsentes Thema in unserer Gesellschaft, vor allem aufzuzeigen, dass ein "das sieht man nicht" ein dennoch vorhanden sein kann. Ich finde es so wichtig zuzuhören und zu versuchen egal wen nicht zu verurteilen, denn keiner weis, was wirklich hinter der Fassade der Hülle des Menschen steckt. UND keiner weis auch, ob der Mensch wirklich alles ist, so wie er sich gibt ;). Nein, dazu braucht man keine fachmännische Ausbildung ;) - Menschlichkeit ist die Ausbildung ;). Aber Ablehnung und unüberlegte Worte oder Handlungen können tiefer sein, als Zuneigung die in den Tiefen heilt ;). Alles Liebe für dich. LG, Sissi

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  • Rommel says:

    Kann gerade keine Worte Bilden. Weis nicht was ich dazu schreiben soll. Aber auch in meinem Bekanntenkreis hat sich erst ein Mädchen das Leben genommen. Sie wirkte immer fröhluch wenn man sie sah. Gut man wusste um ihre Probleme der Geschlechtsangleichung, dachten alle nun gehts Berg auf. OP und alles in sicht und im nächsten Moment alles vorbei. Obwohl sie viel Zuspruch und Hilfe bekam. Für Betroffene ist es aber auch nicht leicht immer die Hilfe anzunehmen.

    Reply
    • Calista says:

      Ich kenne das von mir, ich kann Hilfe von außerhalb nicht annehmen weil ich niemanden vertraue und demnach sehr skeptisch gegenüber bin

      Reply
  • Tanja says:

    Liebe Janine,
    dein beitrag hat mich sehr bewegt, so sehr, dass ich ihn in meine monatliche Best-Of-Liste packen musste!
    http://www.tanjas-life-in-a-box.com/gelesen-im-januar-2018/

    Viele liebe Grüße,

    Tanja

    Reply
  • Nobody says:

    Ich bin mir jetzt nicht sicher wieso ich überhaupt schreibe noch weiß ich nicht ob das jemand lesen wird, da dieser Blog doch schon 2 Jahre alt ist.
    Ich habe deine Worte gelesen und sie ähneln sehr dem was ich seit Jahren durchmache.
    Ich denke fast täglich daran "zu gehen" , habe aber noch nie ein versuch unternommen. Ehrlich gesagt weiß ich nicht mal wieso ich noch weiter mein dasein friste, den genau das ist es für mich. Seit dem mich meine Lebenspartnerin vor ca. 3 Jahren verlassen hat fühlt sich einfach nur noch alles falsch an. Ich fühle mich falsch, meine Entscheidungen und mein Handeln fühlt sich falsch an. Ich habe keine Freunde, nur ein paar Bekannte die nicht wirklich was mit mir zu tun haben wollen. Meine Eltern lieben mich weil ich ihr Sohn bin, aber nicht weil wirklich eine Bindung zwischen uns besteht. Ich komme Abends vom Arbeiten nachhause und muss einfach nur Weinen. Die Einsamkeit erdrückt mich und ich weiß einfach nichts mit mir anzufangen. Ich suche jetzt hier kein Rat oder einen Vorschlag wie es besser laufen sollte. Den weg zum Psychologen bin ich schon gegangen, Anti-Depressiva hatte ich schon genommen doch irgendwie hat sich auch das alles falsch angefühlt. Im grunde habe ich kein Lebensinhalt und ich hasse es das es sich wie Selbstmitleid anhört wenn ich davon spreche wie schlecht es mir geht. Meine Umgebung, meinen Mitmenschen, einfach jeder hat mir gezeigt das man mit mir nichts zu tun haben will. Dies alles geschah natürlich nach der Trennung, nachdem ich dann ein Häufchen elend war das erbärmlich vor sich hin getrauert hat. Und auch heute, fast drei Jahre danach schmerzt die Erkenntnis das dieser Mensch der mir alles bedeutet hat und nicht nur mein Partner war sondern auch mein bester Freund, mich fallen gelassen hat, belogen hat und glücklich darüber war mich losgeworden zu sein. Ich komme nicht über die Enttäuschung hinweg und tief im inneren wünschte ich mir ich würde eine Entschuldigung bekommen, aber selbst das bin ich nicht Wert. Ich weiß nicht wie ich weiter machen soll und ob ich weiter machen soll, für was ich weiter machen soll? Es besteht keine Selbstliebe noch kann ich mich nicht im Spiegel ansehen ohne zu denken das ich einfach erbärmlich bin. Ich habe mein Leben verloren, so fühlt es sich an und ich bekomme es auch nicht wieder. Diesen zustand kann ich nicht akzeptieren oder komme nicht damit klar. Ich wünschte ich hätte den Mut loszulassen doch nicht einmal das bekomme ich hin. Dies sind die einzigen Worte die ich je öffentlich zu diesem Thema gesagt oder geschrieben habe.... wieso ich das gemacht habe, darauf habe ich keine Antwort.

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    • Janine says:

      Hey du,
      deine Worte werden natürlich gelesen und sie haben mich sehr berührt, da ich viele Parallelen zu mir entdecke. Du sollst wissen, dass du nicht alleine bist mit dieser Situation und das du auch so niemals alleine durch dein Leben ziehst. Es gibt neben deinen Eltern gewiss noch viele weitere Menschen denen du wichtig bist, die es aber nicht zeigen können. Manchmal nehmen wir die Reaktionen/ Worte etc unserer Liebsten auch einfach nur falsch wahr.

      Im Grunde will ich dir damit nur sagen, dass deine Innere Traurigkeit sehr tragisch klingt..das Leben hat so viele wunderbare Momente vorbereitet, die wir alle auf unsere Weise entdecken, erleben und lieben müssen. Das es dir aktuell sehr schwer fällt kann ich nachvollziehen. Ich hoffe einfach nur, dass du nicht aufgibst und versuchst dich langsam wieder auf die schöne Seite zu ziehen. Oftmals reicht es schon aus eine Blume daheim aufzustellen, die Sonne hereinzulassen oder sich etwas zu gönnen.

      Aber bitte gib nicht auf, dafür ist dein Leben zu wertvoll.

      Du kannst jederzeit schreiben, auch via Mail. Ich höre dir zu, denn du bist nicht allein :)

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      • Nobody says:

        Ich muss gestehen ich war erstaunt das dein Blog noch aktive ist :) und es hat mich gefreut deine Antwort zu lesen. Als ich deinen "Artikel" Gelsen habe erging es mir Genaus so das mir vieles bekannt vor kam und ich deshalb hier ein Kommentar hinterlassen habe. Ich hoffe ich wiederhole jetzt keine Worte die ich schon geschrieben habe aber ich hab mir meinen text nicht noch einmal durchgelesen.

        Ich weiß was "richtig" wäre und ich weiß das ich nicht der einzige bin der dies durchmacht und so empfindet. Dennoch ändert es nichts an der Tatsache das ich alleine bin, was nicht einmal so schlimm wäre wenn nicht da noch die Einsamkeit wäre.

        Ich war noch nie im Leben ein Typ der viele Bekanntschaften hatte, die einzige Verbundenheit die ich je zu einem Menschen hatte war zu meiner ehemaligen Lebensgefährten. Sie war einfach alles für mich, mein Partner, mein bester freund... meine Welt. Was damals passiert ist und wieso mich das heute noch verfolgt ist im gründe irrelevant da es nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.

        Die Tatsache das ich immer noch so sehr darunter leide liegt wohl daran das alles was danach passiert ist mich einfach nur noch mehr und mehr Hintuner gezogen hat. Immer weiter in ein Loch und jedes mal wenn ich dachte das es nicht noch schlimmer kommen kann, bin ich wieder gefallen. Ich hatte dunkle Momente und heute weiß ich ehrlich gesagt nicht was mich davon abgehalten hat nicht diesen einen letzten schritt zu machen. Einfach nur damit es keinen weitern fall mehr gibt.

        Mir kommt es vor als ob jegliche Entscheidung die ich im Leben treffe die falsche ist, als ob alles was ich mache nur dazu führt das es schlimmer wird. Ich erfahre nur Ablehnung von Menschen die mir wichtig waren (sind), von Menschen wo ich dachte das da einfach mehr dahinter steckt.
        Ich erwarte von niemanden das er mich rettet, ich will auch nicht gerettet werden aber ich erwarte Ehrlichkeit oder zumindest einen hauch von anstatt und Respekt. Aber in einem Atemzug zu sagen "man kann ja mal was miteinander unternehmen" aber im grunde wird man sich nie melden oder wird nach Anfrage "ob man sich mal trifft" einfach ignoriert. Da denke ich mir auch "bin ich es nicht mal Wert das man mir ehrlich sagt das man nichts mit mir zu tun haben will?"

        Bei mir ist so ziemlich alles zerbröckelt was es nur gibt, wie eine Vase die in 1000 teile Zersprungen ist und ich bekomme sie einfach nicht mehr zusammen. Und ja, ich denke jeden Tag darüber nach einfach aufzugeben den ich weiß einfach nicht mehr weiter.

        Vor kurzem hatte ich mich in jemanden "verliebt" zumindest dachte ich das und obwohl diese Person anfangs sehr distanziert war und auf Date anfragen immer ausgewichen ist, dachte ich mir irgendwann "las es gut sein" eines Tages lud sie mich auf ihre Geburtstagsfeier ein, irgendwann am Abend küssten wir uns und zwei Tage später sprachen wir darüber. Ich fragte sie ob sie mit mir zusammen sein will, sie erwiderte es und wir "versuchten" es aber dieser versuch war so schrecklich für mich, den sie wollte nie etwas mit mir unternehmen, geschweige ausgehen oder Zeit miteinander Verbringen. Ich fragte immer wieder, was für sie bestimmt sehr aufdringlich wirken musste aber in nichtmal drei Monaten haben wir uns 2 oder 3 mal getroffen und ich empfand das als sehr wenig, da ich sie ja näher kennen lernen wollte. Am ende war es so als ob sie aus Mitleid oder aus sonst welchen gründen mit mir diesen "versuch" gestartet hat, obwohl sie es eigentlich nicht wollte. Das war schlimm für mich, nicht nur das alles aus der Vergangenheit wieder hochkam, sondern diese Ablehnung von einem Menschen von dem ich erwatet hatte das er ehrlich genug zu mir ist und mir nicht etwas vor macht. Ich mochte sie als "freund" und wir haben uns immer gut verstanden und dann war ich nur der "Versuch", als ob sie mir ein gefallen tun würde.
        Und auch heute noch, 2 Jahre danach, Vermisse ich diese Person obwohl sie mir weh getan hat.

        Und hier, in solchen Situationen frage ich mich, wieso sind mir Menschen denen ich egal bin wichtig? Wieso hänge ich an Personen die mich wie Luft behandeln, wieso bin ich so erbärmlich und kann nicht wie jeder andere "scheiß drauf" sagen?

        Damit will ich sagen das mir bewusst ist das ich das Problem bin, das Problem für jeden einzelnen Menschen den ich kenne, das Problem von jeder Person die mir was bedeutet und bei der ich aufgehört habe mich zu melden, den wirklich alle müssen froh darüber sein das ich aufgegeben habe weiter nach "Kontakt" zu fragen.

        Falls Du wirklich bis hier durchgehalten hast mit dem Lesen dann möchte ich mich für deine Zeit, die es gebraucht hat diesen Wirrwarr an Text durchzuhalten, bedanken :)

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