Der unsichtbare Rucksack – was Fehlgeburten mit dem Herzen machen

Es gibt Dinge im Leben, die sieht man nicht. Und doch sind sie da - schwer, leise, unsichtbar. Fehlgeburten gehören dazu. Niemand sieht sie dir an und doch tragen sie sich in dein Herz, wie ein unsichtbarer Rucksack, den du niemals ganz ablegen kannst.

Ich weiß, wie sich dieser Rucksack anfühlt. Er ist gefüllt mit Momenten, die nie geschehen sind. Mit Namen, die man flüstert, aber kaum laut sagen kann. Mit Plänen, die sich aufgelöst haben, bevor sie wirklich begonnen hatten. Und mit einer Sehnsucht, die bleibt, selbst dann, wenn das Leben weitergeht.

 

Wenn das Unsichtbare schwer wird

 

Fehlgeburten verändern dich.

Nicht nur körperlich, sondern tief in deiner Seele. Sie nehmen dir ein Stück Unbeschwertheit, die du nie zurückbekommst. Sie lassen dich stärker werden, aber auch zerbrechlicher.

Es gibt Tage, da ist der Rucksack leichter. Dann scheint die Sonne, dein Kind lacht, das Leben fühlt sich gut an. Und es gibt Tage, da zieht er dich nach unten. Ein Geruch, ein Lied, ein Datum und plötzlich ist der Schmerz wieder da.

Unsichtbar für andere, aber so spürbar für dich.

 

Hoffnung zwischen all den Scherben

 

Doch dieser unsichtbare Rucksack ist nicht nur Schmerz. Mit der Zeit füllt er sich auch mit Liebe. Mit Erinnerungen, mit Dankbarkeit, mit einem stillen "Ich trage euch weiter". Er wird zu einem Teil von dir - nicht als Last, sondern als Zeichen deiner Stärke.

Du lernst, mit ihm zu leben. Du lernst, dass du nicht vergessen musst, um wieder glücklich zu sein. Dass Trauer und Freude nebeneinander existieren dürfen. Dass dein Herz weit genug ist für beides. Für die Kinder, die du im Arm halten darfst und für jene, die du nur im Herzen trägst.

 

Lichtblicke und Liebe

 

Es ist okay, zu weinen.

Es ist okay, zu lächeln.

Es ist okay, beides gleichzeitig zu tun.

Manchmal, wenn mein kleiner Glückskeks lacht, sehe ich in seinen Augen auch die Sterne, die ich nie halten durfte. Dann spüre ich sie alle - Rosalie, Conner, Ruby, Shyrin und Lucas - und weiß:

Sie sind da. Nicht sichtbar, aber spürbar.

Sie sind Teil von mir, Teil meiner Geschichte, Teil unserer Familie.

 

Der unsichtbare Rucksack wird nie ganz verschwinden. Aber er verändert sich. Er wird leichter, weicher, gefüllt mit Liebe statt nur mit Schmerz. Er erinnert mich daran, wie stark das Herz einer Mama sein kann, selbst, wenn es gebrochen ist.

Denn Liebe endet nicht mit dem Leben.

Sie bleibt in jedem Atemzug, in jedem Sonnenstrahl, in jedem neuen Tag, den ich mit Hoffnung im Herzen beginne.

with love,
Janine
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