Als wir vor dem Tor der Kita standen, fuhren meine Gefühle Achterbahn. Zwischen Vorfreude und Angst, Ungewissheit und positiven Gedanken - es war einfach alles dabei. Zitternd habe ich das Tor geöffnet, als uns plötzlich mit einem herzlichen Lächeln auf den Lippen eine Dame entgegenkam und uns freundlich begrüßt hat. In jenem Moment schien meine Unsicherheit wie weggeblasen und ich habe mich sofort wohlgefühlt. Ahoi, nächster Halt: Kindergarten
Nachdem wir kurz unser Anliegen erläutert hatten, durften wir uns im Gebäude etwas umsehen. Mit dem Glückskeks auf dem Arm zogen wir von Raum zu Raum und sammelten Eindrücke. "da daa da", immer wieder zeigte der Glückskeks auf etwas, das ihn neugierig gemacht hat. Offensichtlich gefiel ihm, was er sah.
Mein Kind kommt in den Kindergarten - Ängste & Gedanken
Ein gutes Zeichen?
Ich hoffe, denn für mich ist dieser neue Lebensabschnitt unglaublich schwer zu ertragen, weshalb mir bereits Minuten später die ersten Tränen die Wangen hinab liefen. Ich teile seit seiner Geburt jedes Gefühl mit ihm, jeden Rückschlag und jede Enttäuschung. Ich trage seine Freude, als wäre es meine eigene und fühle ebenso seinen Schmerz. Bisher waren wir unzertrennlich, bis immer mehr Menschen in sein Leben traten. Omas, Opas, Paten - ich musste lernen loszulassen und ihm die Möglichkeit geben, all diese Menschen kennenzulernen.
Ein verdammt schwerer Weg, der meinem Herz so viel Schmerz bereitet hat.
Doch wir haben ihn mit Bravour gemeistert.
Jetzt steht eine neue Hürde an, die mein Kind gewiss genauso gut meistern wird, wie alle anderen bisher.
Anders sieht es bei mir aus.
Derzeit fühle ich mich unsicher, ängstlich und lebe einen innerlichen Gefühlskampf. Zeitgleich bin ich vollgepackt mit positiven Gedanken, einer unglaublichen Vorfreude und so viel Dankbarkeit, dass es dafür kaum Worte gibt.
Loslassen fällt mir schwer.
Aber ja, es ist wichtig für uns.
Ein großer Schritt, der nicht leichtfallen wird.
Umso wichtiger ist es, dass wir vorbereitet in die Eingewöhnungsphase gehen. Wann genau die Eingewöhnung stattfinden wird, steht im Übrigen noch nicht fest. Genaueres werden wir in Kürze mit der Kitaleitung besprechen und erneut die Möglichkeit nutzen einen Blick auf die Einrichtung und das Konzept zu werfen.
Wahnsinn, oder? Ich weiß noch, wie ich stolz verkündet habe, dass ich nach all den schmerzhaften Verlusten vergangener Tage ein Wunder unter meinem Herzen trage. Und jetzt, jetzt kommt dieses kleine Lebewesen einfach in den Kindergarten. Ich bin so stolz auf ihn. So unglaublich stolz auf uns und so unfassbar stolz auf mich. Die vergangenen Monate waren geprägt von Höhen und Tiefen. Ich habe so oft an mir gezweifelt, zeitgleich so viel gelacht und geliebt und mich, aber auch die Welt um mich herum vollkommen neu kennen- und lieben gelernt. Plötzlich sind da Zukunftspläne, neue Bekanntschaften und offene Türen - vorbei ist die Zeit, in der ich mich einsam und depressiv hinter verschlossenen Fenstern versteckt habe. Ich gehe inzwischen sehr gerne raus, bin gerne mit anderen Mamas in der Krabbelgruppe und schätze den Austausch mit ihnen. Es fühlt sich gut an, wieder Teil der Gesellschaft zu sein, auch wenn nicht jeder Tag von Sonnenschein geprägt wird.
Ahoi, nächster Halt: Kindergarten . Wir freuen uns auf diesen neuen Lebensabschnitt.
Janine
Und auch diesen Schritt werdet ihr meistern