Wenn ich heute diese Zeilen schreibe, blicke ich auf zwei Jahre Mutterschaft zurück – zwei Jahre voller Liebe, Wachstum, Zweifel und Lernen. Und doch stelle ich mir regelmäßig die Frage: „Bin ich eine gute Mutter?“
Die Antwort? Ja – und ich sage das mit Überzeugung. Nicht, weil alles perfekt läuft. Sondern weil ich mit Herz, Hingabe und einer klaren Haltung erziehe.
Mein langer Weg zum Muttersein: 5 Fehlgeburten und ein Wunder
2023 hat sich mein Leben grundlegend verändert: Nach fünf Fehlgeburten durfte ich endlich meinen Sohn im Arm halten. Diese Erfahrung hat mich geprägt – körperlich und emotional. Es hat mich gelehrt, wie wertvoll das Leben ist, wie zerbrechlich Hoffnung sein kann und wie tief Liebe geht, noch bevor man ein Baby überhaupt kennenlernt.
Diese Geschichte trage ich mit mir. Sie macht mich nicht nur verletzlich, sondern auch stark. Und sie prägt mich als Mutter.
Gewaltfrei, ohne Strenge - aber mit Klarheit und Liebe
Ich habe mich bewusst für eine gewaltfreie, bedürfnisorientierte Erziehung entschieden. Das bedeutet nicht, dass mein Kind keine Grenzen kennt – aber sie werden respektvoll kommuniziert.
Ich schreie nicht, ich strafe nicht – ich begleite. Ich höre zu, erkläre, atme tief durch, auch wenn mein Nervenkostüm mal dünn ist. Und ja, das ist anstrengend. Es erfordert Geduld, Reflexion und manchmal auch das Zurücknehmen meiner eigenen Emotionen. Aber es lohnt sich. Jeden Tag.
Mama sein ist nicht gleich perfekt sein
Viele denken bei „guter Mutter“ an eine Frau, die immer ruhig bleibt, nie Fehler macht, stets bastelt, kocht, lacht. Aber das ist ein Idealbild – keine Realität.
Ich bin nicht perfekt. Ich bin müde, manchmal überfordert, genervt, zweifelnd. Ich habe Tage, an denen ich mich frage, ob ich genug gebe. Ob ich alles richtig mache. Doch genau diese Gedanken zeigen mir: Ich bin präsent. Ich nehme meine Rolle ernst. Ich bin eine gute Mutter, weil ich nicht auf Autopilot erziehe, sondern bewusst, ehrlich und reflektiert handle.
Was mein Kind mir zeigt
Mein Sohn ist ein Sonnenschein. Offen, neugierig, liebevoll. Er lacht viel, sucht meine Nähe, fühlt sich sicher. Und das ist mein größter Beweis dafür, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Ich sehe seine Entwicklung, sein Vertrauen, seine Freude – und spüre: Ich darf stolz sein. Nicht auf das perfekte Instagram-Mutterbild, sondern auf das echte, gelebte Mama-Dasein.
Warum die Frage "Bin ich eine gute Mutter?" so wichtig - und gesund - ist
Diese Frage begleitet viele Mütter. Und sie ist kein Zeichen von Unsicherheit – sondern von Verantwortung und Selbstreflexion. Wer sich diese Frage stellt, handelt nicht aus Ego, sondern aus Liebe.
Gute Mütter hinterfragen sich. Schlechte tun es nicht.
Ich glaube fest daran, dass wir durch unsere Zweifel wachsen. Dass es okay ist, Fehler zu machen – solange wir bereit sind, daraus zu lernen.
Fazit: Ja, ich bin eine gute Mutter - und du wahrscheinlich auch
Nach zwei Jahren als Mama kann ich sagen: Ja, ich bin eine gute Mutter. Nicht weil ich alles weiß, sondern weil ich mich bemühe. Jeden Tag aufs Neue.
An alle Mamas, die diesen Artikel lesen: Wenn du dich regelmäßig fragst, ob du eine gute Mutter bist – dann bist du es mit hoher Wahrscheinlichkeit auch. Denn Liebe, Achtsamkeit und Reflexion sind die wahren Zutaten für gutes Muttersein.