Die Kita-Eingewöhnung mit unserem Sohn war alles andere als leicht. Wenn ich heute sehe, wie fröhlich er jeden Morgen in die Kita geht, kann ich es manchmal selbst kaum glauben. Denn der Weg dahin war steinig, tränenreich und voller Zweifel - für uns beide. Kita-Eingewöhnung mit 2 Jahren - schwer, aber machbar.
Der Start: Tränen statt Neugier
Wenige Woche vor dem zweiten Geburtstag unseres Glückskeks stand bereits fest: Es ist Zeit für die Kita. Ich hatte viele Erfahrungsberichte gelesen, mit anderen Eltern gesprochen und war zuversichtlich, dass wir das gemeinsam schaffen würden. Die Eingewöhnung sollte sanft ablaufen, mit viel Nähe und in seinem Tempo. Doch schon am ersten Tag wurde mir klar: Das wird nicht einfach.
Er klammerte sich an mich, wollte keinen Schritt von meiner Seite weichen. Jedes Mal, wenn ich auch nur andeutete, den Raum zu verlassen, brach er in Tränen aus. Auch die Erzieherinnen waren sehr bemüht, aber mein Sohn brauchte Zeit. Viel Zeit.
Emotionale Achterbahn - auch für mich
Was ich nicht erwartet hatte: Wie sehr ich selbst mit der Situation kämpfen würde. Der Trennungsschmerz war nicht nur auf seiner Seite. Ich fühlte mich zerrissen zwischen dem Wunsch, ihn zu beschützen – und dem Bedürfnis, ihn loszulassen. Immer wieder fragte ich mich: Ist das der richtige Zeitpunkt? Bin ich zu früh, zu ungeduldig?
Die ersten drei Wochen waren extrem kräftezehrend. Ich blieb oft die gesamte Zeit mit ihm in der Kita, saß stundenlang auf dem Fußboden, beobachtete, wie er langsam Kontakt zu anderen Kindern aufnahm – aber nie den Blick zu mir verlor. Sobald ich aufstand, kam er angerannt.
Nach vier Wochen übernahm der Papa
Nach einem Monat war ich emotional und körperlich am Limit. Die Eingewöhnung schien auf der Stelle zu treten. In einem offenen Gespräch mit den Erzieherinnen beschlossen wir, etwas zu verändern: Der Papa sollte die Eingewöhnung weiterführen.
Und es war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten.
Anders als ich war er ruhiger, distanzierter, aber liebevoll. Unser Sohn reagierte überrascht – und vielleicht gerade deshalb offener. Innerhalb weniger Tage ließ er sich zum ersten Mal trösten, ohne dass einer von uns anwesend war. Nach zwei weiteren Wochen konnte der Papa ihn morgens abgeben, ohne Tränen.
Heute: Ein glückliches Kita-Kind
Inzwischen geht unser Sohn gerne in die Kita. Er spielt, lacht und isst mit den anderen Kindern. Natürlich gibt es noch Tage, an denen er nicht sofort in Spiellaune ist. Aber das gehört dazu. Er hat sich eingelebt, Bindungen aufgebaut und seinen Platz gefunden.
Und auch ich habe viel gelernt. Über Loslassen, Vertrauen und darüber, dass jedes Kind seinen eigenen Weg hat.
Was ich anderen Eltern mitgeben möchte
Die Kita-Eingewöhnung mit einem 2-jährigen Kind ist oft eine emotionale Herausforderung – nicht nur für die Kleinen, sondern auch für uns Eltern. Deshalb hier meine ganz persönlichen Tipps für euch:
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Gebt euch Zeit. Jedes Kind ist anders. Manche brauchen nur ein paar Tage, andere mehrere Wochen – beides ist okay.
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Vertraut den Erziehern. Sie haben Erfahrung und können euer Kind oft besser einschätzen, als ihr es euch vorstellen könnt.
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Seid ehrlich mit euch selbst. Wenn ihr an eure Grenzen kommt, sprecht es aus. Vielleicht kann der andere Elternteil übernehmen – manchmal wirkt ein Rollenwechsel Wunder.
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Redet mit anderen Eltern. Ihr seid nicht allein. Fast jeder macht ähnliche Erfahrungen – auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht.
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Bleibt liebevoll konsequent. Kinder spüren, wenn wir zweifeln. Ein ruhiger, klarer Abschied hilft oft mehr als langes Zögern.
Fazit: Kita-Eingewöhnung mit 2 Jahren - schwer, aber machbar
Unsere Kita-Eingewöhnung war schwer – aber sie war auch eine Reise voller Wachstum. Für unseren Sohn, für uns als Eltern, für unsere Familie. Heute bin ich dankbar für diese Erfahrung, auch wenn sie mir damals das Herz gebrochen hat.
Wenn du gerade mitten in der Eingewöhnung steckst: Halt durch. Es wird besser. Und irgendwann wirst du sehen, wie dein Kind mit leuchtenden Augen in die Kita läuft – und du weißt: Alles hat sich gelohnt.