Muttertag – Ein Tag, der jahrelang für Kummer in meinem Herzen gesorgt hat. Ein Tag, der in bunten Farben von Blumen, Kinderlachen und Frühstück ans Bett gezeichnet wurde – doch in mir klang es lange still. Leise. Schmerzhaft. Denn ich bin Mutter – aber mein Weg dorthin war gepflastert mit Tränen, Hoffen, Bangen… und Verlust. Muttertag nach Fehlgeburt : Zwischen Dankbarkeit, Trauer und tiefer Liebe.
Ich habe fünf kleine Leben gehen lassen müssen, bevor ich mein Wunderkind im Arm halten durfte. Fünf Fehlgeburten – jede einzelne war ein zerplatzter Traum, ein Herzschlag, der verstummte, bevor er richtig beginnen durfte. Und jedes Muttertagsherz in den Supermarktregalen fühlte sich für mich wie ein Stich an. Ich war nicht weniger Mutter, nur weil meine Kinder nicht sichtbar bei mir waren.
Heute bin ich seit inzwischen mehr als zwei Jahren Mama eines absoluten Wunschkindes. Ein Regenbogenkind, das nach all dem Sturm in mein Leben kam. Und ja – ich bin unendlich dankbar. Ich wache morgens auf, sehe sein Lächeln, höre seine kleinen Schritte durchs Wohnzimmer tapsen und denke: Das ist das größte Geschenk meines Lebens.
Und trotzdem – es gibt diese Momente. Still und leise. Besonders rund um den Muttertag. Da kommen die alten Gefühle zurück. Trauer. Verlust. Fragen. Die Gedanken an meine Sternenkinder lassen sich nicht einfach ausblenden, auch wenn mein Herz heute voller Liebe für mein lebendes Kind ist.
Muttertag ist für viele Frauen ein bittersüßer Tag
In unserer Gesellschaft wird am Muttertag das Ideal gefeiert: Die glückliche Mutter mit gesunden Kindern, gerne auch mit Frühstück im Bett und selbstgemalten Karten. Doch Muttersein hat viele Gesichter. Für Frauen wie mich – mit einem langen Kinderwunschweg, mit Fehlgeburten, mit Trauer und gleichzeitigem Glück – ist dieser Tag komplex.
Ich bin glücklich. Und manchmal immer noch traurig. Beides darf gleichzeitig existieren. Das eine schmälert das andere nicht. Im Gegenteil: Ich glaube, gerade durch meine Verluste empfinde ich die Dankbarkeit für mein Kind umso intensiver.
Muttertag nach Fehlgeburt - Wie er sich wirklich anfühlt
Ich spreche offen über meine Fehlgeburten, auch wenn es nicht immer leicht ist. Denn ich weiß, wie viele Frauen ähnliche Erfahrungen machen – und wie einsam man sich dabei fühlen kann. Dabei sollten wir uns gegenseitig halten, ermutigen, sichtbar machen: Ja, du bist Mutter. Auch wenn dein Kind nicht bei dir ist.
Meine Sternenkinder haben Spuren in mir hinterlassen. Ich trage sie im Herzen. Immer. Und am Muttertag zünde ich eine Kerze für sie an. Ein stilles Ritual, das mir Kraft gibt. Ein Moment der Verbindung.
Das Geschenk der Gegenwart
Mein Glückskeks erfüllt mein Leben mit einem Licht, das ich früher kaum zu hoffen wagte. Ich sehe ihn an und spüre dieses tiefe, bedingungslose Band. Ich bin angekommen. Und ich weiß, dass mein Weg zu ihm von vielen kleinen Seelen mitgeprägt wurde. Vielleicht war genau er für mich bestimmt – nach all dem Warten.
An Muttertag feiern wir die Liebe, die Fürsorge, die Stärke, die in uns Frauen wohnt. Ich wünsche mir, dass dieser Tag in Zukunft auch Raum für leise Töne lässt. Für Dankbarkeit, ja – aber auch für Trauer. Für das, was war und nie sein durfte. Und für all die, die noch hoffen.
Mein Wunsch an dich, die du das liest
Wenn du diesen Artikel liest und selbst eine Geschichte mitbringst – vielleicht mit Verlust, mit Kinderwunsch, mit Sehnsucht – dann fühl dich gesehen. Du bist nicht allein. Und du bist wertvoll, genau so wie du bist.
Sprich darüber, wenn du kannst. Teile dein Herz mit jemandem. Du musst keine perfekte Mutter sein. Du bist schon jetzt genug. Und du darfst jeden Muttertag auf deine Weise begehen: laut oder leise, mit Tränen oder Lachen – oder allem zusammen.
Denn Mutterliebe kennt viele Formen. Und jede davon zählt.