Manche Momente lassen sich nur schwer in Worte fassen. Oft sind es aber genau jene, die unser Leben und unseren Alltag prägen. Einen solchen Augenblick habe ich vor genau einer Woche erleben dürfen, denn mein Sohn Noah hat das Licht der Welt erblickt. Er kam mit einem Gewicht von 2690 g und einer Größe von 49 cm auf die Welt und hat unsere Herzen im Sturm erobert. Doch bis wir unser Glück in den Armen halten durften, sind einige Tage vergangen. Mein Geburtsbericht:
Vorzeitiger Blasensprung - Plötzlich ist die Fruchtblase geplatzt
In der Nacht von Samstag auf Sonntag geschah es plötzlich, die Fruchtblase ist geplatzt. Binnen weniger Sekunden ging ein Schwall Fruchtwasser ab. Leicht irritiert informierte ich meinen Partner über den vorzeitigen Blasensprung, der zu jenem Zeitpunkt an der frischen Luft war. Etwas ängstlich und überfordert, griff er zum Telefon und rief im Kreißsaal an. Da ich in diesem Augenblick keine Wehen oder Beschwerden jeglicher Art hatte, wurde ein Termin am darauffolgenden Morgen vereinbart.
An Schlaf war in diesen Minuten nicht mehr zu denken, weshalb wir gemeinsam ein paar letzte Kleinigkeiten in die Klinik- und Kreißsaaltasche packten und es uns anschließend im Bett gemütlich machten. Um kurz nach 8 Uhr trafen wir am darauffolgenden Tag im Kreißsaal ein. Vor Ort wurde zunächst ein CTG gemacht, dicht gefolgt von einer Vielzahl an Untersuchungen. Des Weiteren besprachen wir mit der Hebamme die nachfolgenden Schritte. Nach der Blutabnahme, einem PCR-Abstrich und weiteren Vorsorgeuntersuchungen dann plötzlich der Schock: Papa Tonis PCR-Ergebnis war positiv. Die Hebammen reagierten sofort und leiteten erste Hygienemaßnahmen ein, denn zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch zwei weitere Gebärende auf der Station.
Nervös und mit Tränen auf den Wangen ging ich im Zimmer auf und ab. Sollte Papa Tonis CT-Wert unter 30 sein, dürfte er nicht Teil der Geburt sein und müsste das Krankenhaus sofort verlassen. Allein der Gedanke hat mein Herz mit Kummer gefüllt, weshalb die ersten Tränen nicht lange auf sich warten ließen. Auch der werdende Vater war völlig perplex und stand unter Schock. Nach zwei endlos langen Stunden kam schließlich die Entwarnung: Der CT-Wert war über dem "bösen" Wert. Papa Toni durfte also bleiben.
Das CTG zeigte weiterhin keinerlei Wehentätigkeiten an, weshalb ich wenig später mein Zimmer auf der Wöchnerinnenstation bezog. Noch am selben Tag folgten weitere Untersuchungen und CTGs. Der Muttermund war weiterhin nur minimal geöffnet, weshalb am Abend die Geburtseinleitung mit Zäpfchen begann.
Wehen auslösen, fördern und einleiten mit Treppensteigen
Der Sonntag begann mit einer Oberarztvisite und der Frage, ob mit einem Wehentropf eingeleitet wird oder man weiter warten möchte. Letztlich entschieden sich die Ärzte für die Geburtseinleitung. Zusätzlich sollte ich mich viel bewegen, um die Wehen sanft zu fördern. Wohlgemerkt, zu jenem Zeitpunkt war ich noch immer von Wehen jeglicher Art verschont. Gemeinsam mit Papa Toni erkundete ich in den nachfolgenden Stunden den Treppenaufgang. Knapp 10 Stunden ging es hoch und runter. Der Wehentropf war zu diesem Zeitpunkt schon wieder abgeschrieben, da sich aufgrund der vielen Bewegung der Muttermund weiter geöffnet hat.
Kurz vor dem Abendessen entschied man sich schließlich dafür, mich in den Kreißsaal zu verlegen und mit der Einleitung zu beginnen. In diesem Augenblick raste mein Herz vor Aufregung. Mit einem verunsicherten Lächeln auf den Lippen stand ich kurze Zeit später im Kreißsaal und spürte einen mir bis dahin unbekannten Schmerz. Die Vorwehen waren bei weitem nicht so schlimm, wie dieses Gefühl, was mich ab diesem Moment immer häufiger ereilte. Im selben Augenblick nahm ich die Worte der Hebamme wahr "Janine, zieh deine Hose aus und leg dich auf das Bett..".
Keine zwei Minuten später war es auch schon geschafft. Noah hat uns in diesem Moment zu Eltern gemacht.
Noch völlig perplex hörte ich seinen ersten Schrei und spürte ihn auf meiner nackten Haut. Immer wieder hauchte ich ihm ein "Hallo, du kleiner Schatz" zu, während meine Blicke durch den Raum irrten. Papa Toni stand direkt neben mir und strahlte bis über beide Ohren. In diesen Minuten gab es nur uns.
Nach 7 Minuten nahm die Hebamme den kleinen Glückskeks in Empfang und kümmerte sich um ihn. In der Zwischenzeit nähte die Ärztin meine Verletzungen, die aufgrund der schnellen Geburt entstanden sind.
Manchmal kommt es ganz anders als geplant
Anschließend durften wir unserem kleinen Wunder noch einen letzten Kuss geben, bevor er auf die Neoantalogie verlegt wurde. Dass Noah direkt nach der Geburt eine 24-stündige Routineüberwachung auf dieser Station bräuchte, war uns bereits im Vorfeld bekannt. Allerdings hatte Noah aufgrund der schnellen Geburt mit Atemnot zu kämpfen, weshalb er schnellstmöglich betreut werden musste. Erst nach zwei Stunden durften wir ihn auf der "IPÄD" Station, einem Bereich der Neonatologie, besuchen.
Der Anblick unseres kleinen Wunders schmerzte im Herzen. Unzählig viele Kabel und Schläuche an seinem Körper. Im Raum blinkten allerhand Monitore auf und verunsicherten zusätzlich. Nur durch eine winzig kleine Öffnung konnten wir unserem Kind in diesem Moment nahe sein. Vorsichtig hielt ich seine zarte Hand und streichelte ihm liebevoll über den Kopf, während Papa Toni ihm allerhand wundervolle Worte zuflüsterte.
Mit einem solchen Ende hatten wir wohl beide nicht gerechnet. Die erste Nacht als frisch gebackene Mama ohne das eigene Baby in den Armen - eine seltsame Situation und schmerzhafte Situation.
Noah verbrachte zwei lange Nächte auf der IPÄD. Tag wie Nacht saß ich an seinem Bettchen und starrte ihn einfach nur an. Mein Herz schmerzte, zeitgleich war es mit so viel Glück und Liebe gefüllt - ein Wechselbad der Gefühle, das mir auch jetzt noch Tränen auf die Wangen treibt.
Unser Sohn Noah ist da - Geburtsbericht
Am 13. Februar 2023 um 17:54 Uhr hat Noah das Licht der Welt erblickt. Trotz des schwierigen Startes sind wir überglücklich unser kleines Wunder nun endlich in den Armen halten zu dürfen. Am dritten Wochenbetttag durften wir mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen die Klinik verlassen. Seitdem meistern wir unseren Alltag zu dritt. Papa Toni hat sich für die erste gemeinsame Zeit Urlaub genommen, sodass wir als Familie einander kennenlernen und viel zusammen kuscheln können.
Janine
Auch hier noch einmal herzlichen Glückwunsch Ich wünsche euch eine tolle Kennenlernzeit
Vielen lieben Dank :)
Hallo Janine, super, freue mich mit dir, Euch...Alles Gute und immer Glück. Bleibt gesund=) Liebe Grüße Sann*
Dankeschön :) wir bemühen uns hihi^^
Janine und Toni,
An dieser Stelle auch nochmals die allerherzlichsten Glückwünsche zu eurem süßen Wunder Noah.
Ich hätte vermutlich an dieser Stelle auch Ozeane voller Wasser geheult, alleine durch die ganzen Apparaturen,
da ist man machtlos seinen Emotionen ausgeliefert, und ihm wird geholfen kommt im Kopf nicht an.
Gott sei Danke ,, dass er sich erholt und gekräftigt hat.
Weiter das Beste für Noah und natürlich für euch auch.
Von Herzen Dankeschön! :)
Oh ich musste so weinen….ich freu mich so für Euch!
:) Danke, das ist lieb!