Mein Kater hat Pankreatitis - Von der Diagnose und Behandlung

"..ich lasse das Blut auch auf Pankreatitis testen..".. Pankrea... was? Fragend sah ich den Tierarzt an und nickte ihm nervös zu. "Alles was nötig ist. Hauptsache Chaley wird gesund!" In diesem Moment stand meine Welt für einen kurzen Augenblick still, denn Chaleys Zustand hat sich in den vergangenen Stunden massiv verschlechtert. Anfangs gingen wir von leichten Bauchschmerzen und Verstopfungen aus, die mit ein paar abführenden Mitteln in wenigen Stunden Geschichte wären, doch dem war leider nicht so. Mittlerweile führt Chaley wieder ein unbeschwertes Leben, doch der Weg dorthin war lang und mühsam. Mein Kater hat Pankreatitis - Von der Diagnose und Behandlung.

 

Die Pankreatitis bei der Katze

 

Ein Leben ohne Chaley an meiner Seite? Undenkbar. Seit mehr als 10 Jahren bestreiten wir unseren Weg gemeinsam und überwinden jede noch so schwierige Hürde als Team. Mit gerade einmal 3 Wochen zog Chaley einst bei mir ein und wurde mit sehr viel Liebe und Leidenschaft zu einem liebenswerten Kater erzogen. Umso schlimmer trifft es mich, wenn es ihm nicht gut geht und die Kräfte schwinden. Erst vor wenigen Wochen stand ich weinend in der Praxis und drückte Chaley ganz fest an mich. Zeitgleich lauschte ich den Worten des Tierarztes, der sein bestmöglichstes gab, um meiner Samtpfote das Leben zu retten.

 

Symptome einer Bauchspeicheldrüsenentzündung

Angefangen hat zunächst alles ganz harmlos mit Erbrechen. Nichts ungewöhnliches - Chaley fraß häufiger etwas zu schnell und erbrach wenig später sein Futter. Doch diesmal fühlte es sich anders an. Mit Argusaugen beobachtete ich ihn den ganzen Tag und fand sein Verhalten seltsam. Neben Appetitlosigkeit und Verstopfungen nahm ich auch einen sichtbaren Kräfteverlust wahr.

In meinem Birnchen hat es sofort "klick" gemacht, denn wenn man bei Katzen eine Abnahme der Futter- und Wasseraufnahme feststellt, sie ein deutlich geschwächtes Allgemeinbefinden zeigt oder sogar Schmerzen beim Abtasten des Bauches vorweist, sollte man umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Noch am selben Tag durften wir die Praxis aufsuchen, um gemeinsam nach der Ursache zu forschen.

Zu jenem Zeitpunkt wussten wir nicht was Chaley fehlte, weshalb der Tierarzt eine Vielzahl an Untersuchungen machen musste um eine Diagnose stellen zu können. Zuerst hat er seine Bauchregion abgetastet und eine stark angespannte Bauchdecke wahrgenommen. Aufgrund dessen musste er geröntgt werden, um die Organe der Bauchhöhle genauer betrachten zu können.

Auf der Röntgenaufnahme war deutlich zu sehen, dass eine Vielzahl an Haarballen den Darm verstopft hatten. Normalerweise werden Haarballen ohne Zwischenfälle wieder durch Würgen oder Erbrechen aus dem Magen entfernt. In Chaleys Fall war der zu schnelle Wetterwechsel jedoch Schuld daran, dass er zu viele Haare auf einmal verschluckte und es im Magen zur Bildung von Haarballen kam. Er konnte sie schlichtweg nicht mehr auf natürliche Weise "loswerden". Die Folge - Verstopfungen!

 

Auf der Suche nach einer Diagnose

 

Zusätzlich veranlasste er eine Blutuntersuchung. Denn aufgrund der Symptome vermutete er eine akute Pankreatitis. Hierbei handelt es sich um eine häufige Erkrankung bei Katzen, deren Diagnose angesichts der unterschiedlichen klinischen Präsentationen, am lebenden Tier schwierig zu stellen ist. Unterschieden wird dabei die akute und chronische Pankreatitis. Während die chronische Pankreatitis häufig rezidivierend auftritt, heilt die akute Pankreatitis in der Regel vollständig ab. Jedoch können beide Verlaufsformen fatale Folgen für die Katze haben, weshalb eine schnelle Diagnosestellung und intensive Therapie wichtig ist.

Der Verdacht hat sich leider bewahrheitet und die Diagnose stand. Chaley hat Pankreatitis. Nun galt es schnell eine geeignete Therapie zu finden, was sich leider als schwierig herausstellte. Denn Chaley hatte noch immer massiv mit den Haarballen im Darm zu kämpfen. Keine Behandlung schlug an. Hinzukam, dass die Blase inzwischen so voll war, dass der Urin im Notfall mithilfe einer Blasenpunktion abgesogen werden müsste. Dies wollten wir vermeiden, weshalb wir Chaleys Bauch vorsichtig massierten und mit Tränen auf den Wangen Gebete in den Himmel sprachen.

Wenig später lagen wir uns überglücklich in den Armen, denn unser Kater war endlich auf dem Klo. Sowohl Pipi als auch Häufchen landeten im Katzensand und stimmten unsere Herzen glücklicher denn je.

Nun galt es der Pankreatitis den Kampf anzusagen.

 

Bauchspeicheldrüsenentzündung bei Katzen behandeln

 

Der Tierarzt verabreichte Chaley einige Medikamente gegen Übelkeit und Schmerzen. Zudem wurde seine Ernährung auf eine spezielle Diät umgestellt, die reich an Kohlehydraten und eher arm an Fett und Proteinen ist. So wird die Bauchspeicheldrüse möglichst wenig belastet. Bei einer leichten Form der Pankreatitis reicht die Umstellung der Ernährung aus, allerdings sollte auch eine leichte Pankreatitis ernst genommen und weiterhin beobachtet werden.

Des Weiteren wurde uns geraten auf ein möglichst stressfreies Umfeld zu achten.

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Anfang nächsten Jahres werden wir erneut die Blutwerte checken lassen und Chaley weiterhin beobachten. Denn auch wenn wir den akuten Schub geschafft haben, heißt es nicht das er endgültig über den Berg ist.

Janine